2023/11/16
AUF DER SUCHE NACH DER WAHRHEIT
Filmvorführung und Gespräch
Donnerstag, den 16.11.2023 // 19.00 Uhr // Steinhaus Bautzen // Steinstraße 37
Die Straße des Todes - Kriegsverbrechen in der Ukraine // ZDF frontal // 2022
Filmgespräch // Arndt Ginzel // Investigativ-Journalist // Leipzig
Kommentare // Daniel Lehmann // Humboldt-Universität Berlin
Welchen Auftrag bekommt man als Journalist? Wie recherchiert man und welche Quellen sind verlässlich? Wie kommt die Wahrheit ans Licht?
Die ZDF-Dokumentation „Die Straße des Todes“ begleitet Arndt Ginzel auf der Suche nach der Wahrheit und zeigt, wie der Investigativ-Journalist bei seiner Recherche im Kriegsgebiet vorgeht. Wie bei einer Zwiebel wird Schicht für Schicht freigelegt, werden Opfer identifiziert, Zeugen befragt und Täter ausfindig gemacht. Ohne den Mut zum investigativen Journalismus würden viele Missstände, Skandale und Affären in Politik und Wirtschaft nicht aufgedeckt werden.
Das Steinhaus zeigt die Dokumentation „Die Straße des Todes - Kriegsverbrechen in der Ukraine“ am Donnerstag, den 16.11.2023 in Bautzen. Die Reportage begleitet den Journalisten Arndt Ginzel, der im Auftrag von ZDF frontal im Kriegsgebiet unterwegs ist.
Im anschließenden Gespräch mit der Landeszentrale für politische Bildung schildert Arndt Ginzel seine Erlebnisse und Erkenntnisse, gibt Einblick in seine Arbeitsweise und zeigt, wie wichtig eine umfassende und genaue Recherche von Fakten im Spannungsfeld von politischer und militärischer Propaganda, Populismus und Social Media ist.
„Der Krieg ist extrem bürokratisch; somit sind immer auch die Täter identifizierbar.“ // Arndt Ginzel // GKD Journalisten Leipzig
Er verweist auf die Verlässlichkeit von Quellen und gibt Auskunft über die Folgen und Konsequenzen der frühzeitigen Veröffentlichung von Kriegsverbrechen in der Ukraine.
Der Journalist und Dozent Daniel Lehmann bietet die Einordnung der Erkenntnisse aus wissenschaftlicher Sicht und gibt bei Bedarf Auskunft zu journalistischen und rechtlichen Grundlagen. Daniel Lehman ist unter anderem für Deutschland sicher im Netz e.V. als Referent und Workshopleiter aktiv. Er unterrichtet Medienkompetenz, -ethik und -geschichte an der CODE University und der HMKW Berlin sowie Social Media an der Humboldt-Universität. Schwerpunktmäßig beschäftigt er sich mit Fact-Checking-Methoden, Datenschutz und Datensicherheit.
DIE STRASSE DES TODES
Kriegsverbrechen in der Ukraine // ZDF frontal // Arndt Ginzel // 2022
Am 24. Februar 2022 überfällt Russland die Ukraine. Als die ersten Raketen in Kiew einschlagen, bricht Chaos in der Millionen-Metropole aus. Ukrainische Truppen sprengen die Brücke über den der Stadt vorgelagerten Fluss Irpin. Die Schytomyr-Autobahn wird somit zur Frontlinie. Über Wochen wüten Russlands Streitkräfte in den Vororten westlich von Kiew. In Butscha und Irpin sterben Hunderte Zivilisten - die Bilder erschüttern die Welt.
Schon wenige Tage nach Kriegsausbruch liefern Drohnen-Videos erste Belege für ein Kriegsverbrechen auf der Schnellstraße vor Kiew. Arndt Ginzel hat Überlebende und Angehörige der Opfer ausfindig gemacht und mutmaßliche Täter identifiziert. frontal dokumentiert erstmals ein Kriegsverbrechen an ukrainischen Zivilisten mithilfe von Zeugen, Opfern und Dokumenten.
Das netzwerk recherche zeichnet jährlich außergewöhnliche Recherchen aus, die für den öffentlichen Diskurs von großer Bedeutung sind. 2022 wird Arndt Ginzel für seine Reportage „Die Straße des Todes“ mit dem Leuchtturm für besondere publizistische Leistungen geehrt.
„Mit einer mutigen, akribischen und kompetenten Recherche deckt Investigativ-Journalist Arndt Ginzel die Hintergründe eines Verbrechens auf.“ // Deutscher Fernsehpreis 2023 // Beste Reportage
2023 wird Arndt Ginzel für seine Reportage „Straße des Todes – Kriegsverbrechen in der Ukraine“ mit dem Deutschen Fernsehpreis prämiert.
Derzeit läuft Arndt Ginzels neuer Film „White Angel – das Ende von Marinka“ in den Kinos; eine beklemmende Dokumentation über die Evakuierung der Kleinstadt Marinka, die von russischen Soldaten 2022 vollständig zerstört wurde. Im Mittelpunkt steht ein ehemaliger Polizist Vasyl Pipa, der mit einer Helm-Kamera aufnimmt, wie er anhand von Namenslisten in Kellern hausende Bewohner ausfindig macht, verarztet und überredet, den Ort zu verlassen.
„Mehr als ein Film über den Krieg ist ‘White Angel – Das Ende von Marinka’ ein Dokument der Menschlichkeit und der Sehnsucht nach Frieden.“ // Christoph Terhechte, Festivalleiter des DOK Leipzig 2023
Ein Projekt des Mediennetzwerk Lausitz in Kooperation mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung und „Gemeinsam in Bautzen“ (Orte der Demokratie).
Die Veranstaltung wird von der Landesmedienanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) gefördert und durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes mitfinanziert (Orte der Demokratie).
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Ansprechpartner
Mediennetzwerk Lausitz
Kristin Eubling // Kulturfabrik Hoyerswerda
Reno Rössel // Steinhaus Bautzen// mediennetzwerk@steinhaus-bautzen.de
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Bildquelle // GDK Journalisten Leipzig